Research LAB: Kreative interkulturelle Musik zwischen Europa und Afrika (Lukas Ligeti)
Diese Lehrveranstaltung ist eine Einführung in das Potential und die kreativen Möglichkeiten und Herausforderungen der interkulturellen musikalischen Zusammenarbeit im allgemeinen und in/mit Afrika im speziellen, sowie in grundlegende Konzepte afrikanischer Musik und ethnomusikologischer Forschung. Studierende sind eingeladen, sich aufgrund der vorgestellten Konzepte und Methoden kreativ und musikpraktisch zu beteiligen.
Ergänzend zur Vortragsreihe werden Ensembles eingerichtet, welche die Arbeiten der Studierenden musikalisch umsetzen.
Der Komponist, Drummer und Elektroniker Lukas Ligeti arbeitet seit über 25 Jahren regelmäßig in Ländern wie Côte d’Ivoire, Burkina Faso und Südafrika mit traditionellen sowie Jazz-und Popmusikern an experimentellen Musikprojekten, die afrikanische Traditionen mit neuesten internationalenTendenzen sowie eigens entwickelten, originellen Stilrichtungen vereinen. CDs dieser Projekte erschienen bei Labels in Deutschland und den USA und führten auch zu “Crossovers” mit Symphonieorchestern, Tanzcompanies, etc.
Lukas Ligeti:
Lukas Ligeti ist Komponist und improvisierender Musiker (Drums, Elektronik) und ein Garant für neuartige, vollkommen eigenständige Musik sowohl für Ensembles zeitgenössischer Musik als auch in Jazz und World Music bis zu Klanginstallationen. Nach seinem Studium an der MDW zog er in die USA, wo er lange als freischaffender Künstler in New York lebte und zu einem zentralen Mitglied der internationalen experimentellen Musikszene wurde. Seit 2015 lebt er in Kalifornien als Professor an der University of California, Irvine. An der University of the Witwatersrand in Johannesburg erwarb er ein PhD; er unterrichtete auch dort sowie an der University of Ghana. 2010 erhielt er den Herb Alpert Award, einen der wichtigsten amerikanischen Kunstpreise. Als Komponist erhielt er Aufträge u.a. vom Ensemble Modern, Kronos Quartet, MDR Symphonieorchester Leipzig, American Composers Orchestra, Eighth Blackbird (Chicago), Bang On A Can (New York), Armitage Gone! Dance (New York), Ars Musica (Brüssel), den Wiener Festwochen, ORF, Radio France und dem Goethe-Institut. Als Drummer arbeitete er mit verschiedenen eigenen Bands aber auch mit John Zorn, Marilyn Crispell, Bill Laswell, Elliott Sharp, Michael Manring, Jonas Hellborg, John Tchicai, Henry Kaiser, Wadada Leo Smith, DJ Spooky, Pyrolator, Fritz Novotny u.v.a., sowie mit Mitgliedern von Bands wie Sonic Youth, Wilco und Grateful Dead. Als Solo-Improvisator an der elektronischen Perkussion gab er Konzerte auf 5 Kontinenten. Seit 1994 arbeitet er regelmäßig in Afrika und ist Mitbegründer der experimentellen Gruppen Beta Foly (Elfenbeinküste, 1994-99) und Burkina Electric (seit 2004). “That Which Has Remained… That Which Will Emerge…”, eine “performed sound installation”, komponiert und realisiert 2015 als Artist-in-Residence am POLIN Museum der Geschichte der polnischen Juden, erscheint im März 2021 als CD bei col legno. Information: www.lukasligeti.com